Zwischenbericht Oktober bis Dezember:
Die drei Monate ueber hab ich in Camiri verbracht. Nach einer anstrengenden Busfahrt ueber 16 Stunden haben uns (Chris und ich) die beiden Weltwaertsen Hannah und Niko herlich begruesst und uns die Lokalitaeten gezeigt. Auch gleich abgefangen hat uns der nette Junge Roy (so denken wir bis heute dass er heisst, wahrscheinlich stimmts auch) und uns erst mal den Fluss gezeitgt. Anschliessend konnten wir ihm auch den "leckeren" Krug Zuckerrohrsaft nicht abschlagen. Jonas (der dritte Zivi dort) hatte in der Zeit noch Sprachkurs.
Nach einem kleinen Nickerchen wurden wir von Niko und Hannah mit drei Weinflaschen aufgeweckt, den abend haben wir mit den netten Kanadiern, die auch in Camiri mit Bolivianern ein dreimonatiges Austauschprogramm am Laufen hatten.
Die naechsten Tage wurden wir in unsere Arbeit eingefuehrt. Vormittags gings mit Christoph auf eine abgelegene Schule wo wir zunaechst erstmal gar nichts zu tun hatten. Zwar standen dort einige neuwertige Computer rum, die noetigen Adapter (eine kleinigkeit) fehlte jedoch um diese in Betrieb zu nehmen. Da wir auch danach erst mal keine grossen Aufgaben zugewiesen bekamen haben wir erst mal die Zeit mit Solitaerspielen verbracht.
Nachmittags gings fuer Christoph auf die Farm, wo man immer einiges zu tun hatte. Die Temparaturen um die 30ºC haben zur Erschopfung auch immer recht gut beigetragen. Zu standardarbeit wurde dabei eindeutig Exkremente mit Schubkarren aufs Feld karren, aber auch Bewaesserungen legen, Holzstaemme aufschichten und spaeter auch ganztaegige Feldarbeit waehrend der Regenzeit (Unkraut jaeten mit der Spitzhacke!!!)
Fuer mich gings nachmittags ins Krankenhaus, wo ich die ersten Wochen auf der Kinderkrankheitsuntersuchungstation oder kurz "SUMI Consultorio" dem zustaendigen Arzt bei der Untersuchung geholfen habe. Highlight: Die Mutter die die Diarreastoffwindel ihres erkrankten Kindes mitdabei hatte. TOP! Aber eigentlich ne super Arbeit, die mir gefiel und meinem Spanisch auf jeden Fall foerderlich war. Spaeter war der Arzt der mich immer mitnahm allerdings nicht mehr so oft im Krankenhaus und ich ging mit Niko immer zur Notaufnahme wo man auch einiges anschauen konnte. Die Hygienestandards sind dabei weit nicht so hoch wie in Deutschland, aber ab und zu auch ganz ok. Zumindestens bei der Kaiserschnittoperation bei der ich zuschauen durfte war alles schon so ziemlich steril.
Leider gabs da immer nur was zu tun wenn Patienten kamen, deswegen hab ich mit Niko auch immer die Fussballchampionsleaguespiele im Wartezimmer mitverfolgen koennen. Spaeter haben wir dann auch die Arbeiten nachmittags untereinander aufgeteilt, der eine ging mal zur Farm, die anderen ins Krankenhaus etc.
Als Niko Sprachkurs hatte gings auch mit meiner Arbeit in der Schule bergauf, ich gab Computerunterricht und half bei Mathe, Englisch etc. den Lehrern. Ansonsten halt Fussballspielen aufm Pausenhof - auch gut.
Waehrend meines Sprachkurses fuer drei Wochen gings dann wieder nach Sucre. So im Nachhinein war das eigentlich ne sehr laessige Zeit, an einem Wochenende haben wir uns zu viert fuer drei Tage 250ccm Motorraeder gemietet und sind bisschen zu den anderen Doerfern gefahren (Alcalá, Cajamarca). Fuehrerschein ist fuer uns nicht notwendig gewesen, ich und Marius hatten auch keinen dafuer, leben tun wir trotzdem noch.
Als ich wieder nach Camiri gekommen bin gabs Schulferien, das heisst ich bin mit Jonas und Chris jeden Tag aufs Feld von morgen bis abends und haben dort ganz schoen gebueffelt (Die besitzerin von dem Teil lasst die Ertraege Schulen oder so zufliessen, deswegen machen wir das). Die Farmarbeiter (Migueeeel und seine beiden Jungs) haben uns auch einiges an Schimpfwoertern beigebracht.
Nebenher hatten wir immer ne gute Beziehung zu den Bolivianern und Kanadiern aus ihrem Programm, auch auserhalb haben wir gute Kontakte aufgebaut. Dabei zu erwaehnen ist auch der legendaere deutsch-kanadisch-bolivianische Geschlechtertrennungsabend wo die Jungs aus Billard ein Trinkspiel gemacht haben und die Maedls sich stumpf mit snacks die Naegel im Voluntarierhaus lackiert haben. Das darauffolgende Aufeinandertreffen war auf jeden Fall sehenswert.
Dann ging die Camirizeit auch schon wieder zu Ende fuer mich, danach gings auf die Salz und Silbertour nach Uyuni, Potosi und dann die Deathroad runter wo ich mich auch sauber aufs Maul gelegt hab. (Gangschaltung zerfetzt -> 100€ futsch)
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