Mittwoch, 13. Januar 2010

Salz und Silbertour - Potosi, Salar de Uyuni, La Paz









































Am 2. Januar morgens gins dann mit einer Trophy (Fernreisetaxi) 2 1/2 Stunden ab nach Potosi, wo wir am Nachmittag noch eine Fuehrung durch eine Mine des Cierro Rico (reicher Berg) hatten. Dort arbeiten Maenner hart daran, Zinn-, Silbererze und andere Metallhaltige Gesteine aus dem Berg abzubauen. Dabei sind sie teilweise bis zu 20 Stunden in der Mine und sprengen das Material mit Hilfe von Dynamit und Plastiksprengstoff heraus. Die Luft in den Schaechten ist sehr staubig und schlecht, umso weiter man in den Berg vordringt desto waermer wirds auch - nicht gerade ne angenehme Arbeit, weswegen die Minenarbeiter auch reichlich Alkohol und Coca konsumieren, um die Anstrengungen ertragen zu koennen.



Leider hab ich da meine Speicherkarte vergessen gehabt, Bilder gibts von Potosi ein andermal (muss ich mir erst noch besorgen).



Am naechsten Tag haben wir uns nach der Bisichtigung des Muenzpraegmuseums in Potosi weiter auf nach Uyuni gemacht, einer Touristenretortenstadt am Rande des groessten Salzsees der Welt, der "Salar de Uyuni". Schon bei der Ankunft wurden wir angesprochen ob wir nicht so eine Tour im Jeep durch die Salzwueste machen wollen, unsere war jedoch schon gebucht und wir haben unser Gepaeck ins Hostal geschleppt, wo man nur einmal pro Nacht duschen darf (maximal 7 Minuten!), fliessend Wasser gibst auch nur ab und zu, Abhilfe schaffen grosse Regentonnen mit kleinen Eimern fuer Klospuelung und Waschbecken.



Tags drauf gings dann auch schon mit dem Jeep los, auf dem Dach hatten wir unser Gepaeck, Essen, Wasser und nen Gasherd mit Kartusche. Damit hat uns unser Fahrer an den Aufenthalten immer sehr gut bekocht, wir mussten nie an Hunger leiden. Erst mal gings aber noch zu einem alten Zugfriedhof, da konnte man wunderbare Photos schiessen.



Auf dem Salzsee um die Ecke dann angekommen konnten wir dann gleich mal unsere Kreativitaet auslassen. Da wir uns in einer perspektivlosen Umgebung ohne Orientierungspunkte werden schier unzaehlige Moeglichkeiten der Photomanipulation eroeffnet, wir hatten unseren Spass. Die Sonneneinstrahlung jedoch ist in der Salzwueste enorm, zum einen befindet die sich auf ca. 3500m, zum anderen werden die UV Strahlen auch noch von der Wueste von unten reflektiert. Jean hatte sich vergessen einzucremen und lief fortan nur noch als Tomate rum.



Wieso es eigentlich den Salzsee gibt? Frueher war der See ein Teil des Pazifiks, der dann aber von allen Seiten durch die entstehenden Anden eingekesselt und somit einfach mal ein paar Kilometer wie bei einem Lift nach oben befoerdert wurde. Dort ist er dann langsam ausgetrocknet und uebrig ist jetzt nur noch sein Salz. Damals wie Heute gibts auch noch 1-2 Inseln, bei einer haben wir zum Mittagessen angehalten und weitere Photos geschossen.



Geschlafen haben wir in einem kleinen Hostal am Rande des Salzsees, es gab sogar Solarstrom zum aufladen von Kamera und Mp3 Player, die Dusche war aber kalt weil wir nicht gesehen haben dass es sogar einen gasbetriebenen Bolier gab, der nur darauf gewartet haette eingeschaltet zu werden.



Die naechsten zwei Tage haben wir Gesteinsformationen, Geysire, Flamingos und Lagunen, Mondlandschaften, Wuesten und sogar SCHNEE!!! auf 6000m hohen Bergen gesehen, kurz vor Schluss waren wir sogar ganz im Suedweseten auf Sichtweite mit Chile.



Schliesslich sind wir wieder nach Uyuni zurueckgekehrt, haben unser restliches Gepaeck geholt, noch was gegessen und sind weiter nach La Paz, dem letzten Ort unser von Volunta gesponsorten Reise. Dort gings dann erst mal in ne deutsche Kneipe ein Weissbier trinken (die anderen entsprechend Veltins, Bitburger und so Zeug). Deswegen haben wir wohl auch die erste Tourirundfahrt durch La Paz verpasst, das haben wir andern Tags nachgeholt.



Ebenfalls haben wir uns dazu ueberwunden die Death Road, die gefaehrlichste Strasse der Welt mit dem Mountainbike runterzubrettern. Fuer 25€ bekam man Hin- und Rueckfahrt, ne Photo CD, ein T-Shirt, zwei Snacks, Mittagessen und ein Hostal mit Schwimmbad und Duschen zum Entspannen zur Verfuegung gestellt. Kein schlechtes Angebot eigentlich, wenn man nicht 50m vor Schluss bei nem Rennen hinfaellt, die Ganschaltung am rechten Teil des Lenkers total wegsprengt, durch den Sturz die naechsten Tage kaum gehen kann und dann auch noch 100€ fuer den Schaden extra zahlen muss. Lustig wars aber trotzdem.



In La Paz haben wir dann noch einen Abstecher nach Tiwuanaku gemacht, einer alten Ruinenstadt, viel weiter entwickelt als die Inca, aber ziemlich in Vergessenheit geraten. Jetzt bin ich grad wieder in Sucre und bereite mich auf meinen Sprachkurs vor, bis zum 18. muss ich noch ein Buch lesen und vier Lieder auswendiglernen.

Dienstag, 12. Januar 2010

Weihnachten - Silvester

Zusammen mit den anderen Camirileuten (zuletzt Christoph, Jonas, Niko, Hannah, Eva und ich) sind wir dann mit der Flota rechtzeitig am 23. Dezember fuer Weihnachten nach Sucre gepilgert. Dort haben wir am 24. zusammen anderen Freiwilligen am Stadtplatz an die Campesinas und Kinder am Stadtplatz belegte Brote, Obst, Getraenke und Suessigkeiten verteilt. Insgesamt hats fuer 600 Leute gereicht, nach gut ner Stunde war alles vergeben und wir konnten wieder getaner Dinge abruecken.

Abends haben wir dann noch unsere Wichtelgeschenke ausgetauscht, ich hab eine Panfloete verschenkt und ein Nutellaglas (selten!) bekommen - was zu essen! Danach sind wir hoch in den kontinental eingerichteten Saal, wo es ein mehrgaengiges Buffet gegeben hat, mit selbstgemachten Apfelstrudel mit Vanillesauce und Pannacotta als Nachspeise! Fuer das Festessen der Weihnachtstage bin ich morgens extra mit dem Jonas noch abgerufen worden fuer das Essen einkaufen zu helfen. Letztendlich hatte ich zwoelf Kilo Rinderfleisch und neun Kilo Haehnchen in der Tasche, Jonas ebenfalls acht Kilo Rindfleisch und zehn Kilo Schwein. Wie ein Schwein haben wir dann auch geschwitzt als wir das ganze Zeug vom Campesinamarkt hoch zum Hostal getragen hatten!

Nach dem Essen gings dann fuer einige noch weiter mit Gesellschaftsspiele, der harte Kern ist dann um drei noch bis um halb sechs Uhr morgen in ne Disco - ich habs mir auch angetan, war ganz nett.

Die naechsten Tage sind dann viele schon wieder verreist, ich bin mit paar Leuten (grossteil Camiri) nochmal hoch zum Berg"dorf" (4-5 Hauser) Cajamarca um dort mit einem dort mit reichlich Chicha (braeunlich trueber Maiswein, schmeckt auch so... na gut, geht eigentlich aber in Mengen wird einem davon schlecht) Geburtstag zu feiern. Leider war der aber gar nicht da, deswegen mussten wir die Chicha und die zwei mitgebrachten Haenchen alleine vernichten, wir hatten jedenfalls unseren Spass.

Silvester haben wir dann auf dem Aussichtspunkt von Sucre aus verbracht, leider gabs nicht annaehernd so spektakulaeres Feuerwerk wie in Deutschland ueblich und Dynamit kann man nur in Potosi legal kaufen. Mehr gibts dazu eigentlich auch nicht mehr zu sagen, am 2. Januar morgens ging dann auch schon unsere Salz und Silbertour an, von der ich auch im Moment schon Photos besitze.