Sonntag, 11. Oktober 2009

Wanderung zum "El Chorro"

Eigentlich wollten ja Christoph und ich nur auf den naechsthoechsten Berg hier hochwandern, allerdings konnten uns die Kanadier, die auch hier fuer 3 Monate ein Austauschprogramm machen, spontan ueberzeugen mit zu den Wasserfaellen mitzukommen.

Also haben wir uns um dreiviertel 6 morgens zum Sonnenaufgang am Stadtplatz getroffen und uns Taxis zum Startpunkt ausserhalb der Stadt genommen. Von da an ging es erst mal auf einem in den Fels geschlagenen Pfad eine gute Stunde bergauf, bis wir zum Anfang der Wasserpipeline gekommen sind, die ein nahgelegenes Dorf mit Wasser versorgt, gekommen sind. Dort haben wir erstmal ein wenig gerastet, direkt neben einem Abgrund wo es ca. 100m senkrecht runtergeht. Anschliessend konnten wir uns entweder entscheiden weiterzugehen, allerdings gibts keinen wirklichen Weg weiter, nur das Bett eines kleines Flusses, was man als Pfad benutzen kann.

Wir Deutschen, 3 weitere Kanadier und eine Bolivianerin sowie deren Supervisor deren Programms entschieden uns natuerlich dafuer und wanderten, wateten und kletterten etwa drei weitere Stunden voran. Gluecklicherweise waren wir mit einer Machete bewaffnet, die uns zum einen den Weg freibahnte und uns zum anderen auch vor Wasserschlangen schuetzen haette koennen, leider haben wir aber keine gesehen.
Was wir aber sehen konnten war viel Natur, riesengrosse Schmetterlinge und andere Insekten, Froesche, ein bis zwei Fische, Kratzer auf der Haut, Muecken, Schweissperlen, nach kaltem Wasser duerstende Gesichter, atemberaubende Abgruende, klares Wasser und Lianen. Letztere konnte man ideal dazu benutzen von einer Seite des Flusses auf die andere und zurueck zu schwingen, ne Mordsgaudi.

Am "Wasserfall" angekommen, was eigentlich mehr ausschaute wie ne grosse Rutsche, sind wir dann gleich mal dort hochgeklettert und haben uns seitlich ins Wasser gestuerzt. Nach dem Mittagessen, bestehend aus mitgebrachten Marmeladenbroten, Obst und Suessigkeiten sind wir dann wieder halbwegs erschoepft zurueckgestapft.
Erfrischen konnten wir uns kurz vor Schluss noch mit einem Bad im Fluss, die Klippen konnte man super besteigen und sich von 7-8 Metern ins Wasser schmeissen. Da wollen wir auf jeden Fall nochmal zum schwimmen hin.

Insgesamt waren wir 10 Stunden unterwegs, Danach freuten wir uns entsprechend aufs Abendessen.




















Sonntag, 4. Oktober 2009

Mittlerweile hab ich mich schon recht gut hier in Camiri eingelebt. Ne Taxifahrt durch die Stadt kostet pauschal pro Person 2 Bolivianos, also 0,20 €. Das ist recht praktisch, naemlich bei den heissen Temperaturen (heute 35ºC) kommt man ansonsten leicht ins Schwitzen. Den Sonntag hab ich gleich mal benutzt um den Grossteil meiner Waesche zu waschen - natuerlich per Hand. Dafuer gibts hier sogar ein extra Waschbecken, welches allerdings ziemlich verdreckt war. Das galt es erstmal sauber zu machen, aber bei dem starken Waschmittel hier ist das glaub ich eh Wurst, die Chemiekeule wuerde in Deutschland wahrscheinlich veboten werden.

Ansonsten gibts hier noch Photos von der Schule in der ich zusammen mit dem Christoph vormittags Pc, Englisch sowie Sportunterricht gebe. Das ganze Schulgelaende liegt in nem kleinen indigenen Vorstadtdorf, die Einwohner dort sprechen zusaetzlich die Sprache Guarani.

Dort war letzten Donnerstag gab es dort kleine Praesentationen, unteranderem von Werten in der Gesellschaft - sehr spannend. Einmal in der Woche wird dort gemeinsam die bolivianische Nationalhymne angestimmt, demnaechst muessen wir da auch mitmachen.

Nachmittags arbeite ich im Krankenhaus auf der Kinderstation beim sehr sympathischen Dr. Alvado, ich schau im Wesentlichen nur zu wie er die Babies bis 4 Jahre untersucht und behandelt und bin ihm ab und zu mal behilflich. Jedoch bekomm ich dabei relativ viel Spanisch input.

In dem Haus auf dem Bild wohne ich momentan, innen ist das recht gemuetlich eingerichtet, ich stell demnaechst noch paar Photos online. Der Feldweg ist meine Strasse zur Schule, dort faehrt auch ab und zu ein Bus, Schweine und Geier fallen dort auch mal ueber einen toten Hund her.

Dieses Wochenende war hier in Camiri ein groesseres Fest, auf dem alle Schulen Taenze im Wettbewerb zueinander aufgefuehrt haben. In der grossen Menschenmenge ist man als Weisser eine ziemliche Attraktion, generell passiert es einem hier auch schonmal dass einem Maedls hinterherpfeiffen. Morgen muss irgendwie nicht zur Schule und kann ausschlafen - auch nicht schlecht, dann kann ich die Zeit zum Gitarrenspielen oder so nutzen.